Wohnen hat Priorität

Ein Drittel ihres Einkommens verwenden Privathaushalte für Miete, Strom, Wasser und Heizung

Wohnen hat Priorität bei den Bundesbürgern: Ein Drittel ihres verfügbaren Einkommens verwenden Privathaushalte für Miete, Strom, Wasser und Heizung – so viel wie für keinen anderen Konsumbereich. Im Durchschnitt sind das jeden Monat 731 Euro, meldet das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.

Unterstellt man für die durchschnittliche Nettokaltmiete einen Betrag von 500 Euro, könnten die Haushalte damit bei einer angemessenen anfänglichen Tilgung von zwei Prozent einen Immobilienkredit in Höhe von rund 110.000 Euro finanzieren. Ist das erforderliche Eigenkapital von rund 30 Prozent vorhanden, sollte – im Durchschnitt – dieses Budget für das Wohneigentum reichen.

Zinsen weiterhin niedrig wie nie

Die Bedingungen für den Sprung in die eigenen vier Wände sind so gut, wie in den vergangenen 60 Jahren nicht. Die Preise für Immobilien halten sich selbst in Ballungszentren bislang auf einem überwiegend moderaten Niveau. Und die Zinsen für Immobilienkredite sind seit Jahresbeginn zunächst wegen der europäischen Verschuldungskrise und dann aus Sorge vor einer rneuten Rezession in den USA mit Sogwirkung für die gesamte Weltwirtschaft auf historische Tiefststände gefallen. In der vergangenen Woche hatte eine vorübergehend höhere Risikobereitschaft der Anleger die Kurse festverzinslicher Wertpapiere unter Druck gesetzt. Die Folge waren leicht höhere Kapitalmarktrenditen. Ein Teil des daraus resultierenden Zinsanstiegs auch für Immobilienkredite wurde aber inzwischen wieder kompensiert.

Leitzins weiter im Tal

Im Klartext heißt das: Keine Erhöhung der Leitzinsen. Laut Biallo-Index Baufinanzierung
kosten klassische Hypothekendarlehen mit zehn Jahren fester Zinsbindung
im Durchschnitt wieder unter 3,30 Prozent.